13.3.-15.3. Marrakech, Medina
Unterkunft: Riad Abaka
Ankunft
Ich bin über Lissabon angereist und hatte einen wunderschönen 24-Stunden Aufenthalt in dieser beeindruckenden und stilechten Stadt. Noch vom sauberen Großstadtflair ergriffen, wurde ich in das nächtliche Marokko am Marrakech Flughafen katapultiert. Statt typisch afrikanisch warmer und stehender Nachtluft, gab es zu dieser Zeit eine kühle Brise. Wie immer buchte ich die erste Unterkunft im Voraus, damit man sicher und entspannt im Zielland ankommen kann und von dort aus sein Abenteuer starten. Bucht man einen Transfer vom Hotel aus, der einen vom Flughafen abholt, so sind die Preise überhöht teuer. Erst recht, da man sich immer erst nach einigen Tagen an die Wertigkeit und „echten“ Preise im Land gewähnt hat und damit einen Ausgangslage für entschlossenes Feilschen erarbeitet. Immerhin war die Abholung nahtlos und das Taxi brachte mich an die Mauergrenzen der Medina, in deren Inneren sich mein Riad (landestypisches Hotel mit Innenhof) befand.
Der Taxifahrer gab einem gigantischen Schatten in einer Robe mein Gepäck. Dieser größte Marokkaner, den ich jemals sah, bzw. auch nicht sag, da es zu dunkel war, hiefte es auf einen Karren und ich musste ihm durch die leergefegten engen Gassen des legendären Zentrums von Marrakech folgen. Sicherlich eine beklemmende Situation, erst Recht im Angesicht des Goliaths, der sich rechts und links durch die unbekannten Labyrinthwege bewegte, scheinbar zielsicher. Letzten Endes klopfte er unvermittelt an eine schwere Eisentür und siehe da, plötzlich war ich inmitten eines wunderschönen Riads aus dem Hause 1000 und einer Nacht. Ein schnelles Abendessen aus der traditionellen Tajine und dann ging es in den verdienten Schlaf.
Tag 1 und 2 – Medina, Marrakech
Die folgenden 36 Stunden waren vom wilden und berühmten Treiben der Medina geprägt, dem Handelszentrum von Marrakech. Für jeden Jäger und Sammler ein Paradies an orientalischen Shopping-Möglichkeiten in allen Ausformungen: Stoffe, Gewürze, Kleidung, alle möglichen Formen von Haushaltsgegenständen, Töpfen, kreativen Kleinigkeiten und jede Menge unkategorisierbares mehr. Obwohl der Tourismus diese mittelalterliche Metropole schon längst entdeckt hat und als Aushängeschilde in die ganze Welt posaunt, hat die Medina nichts an ihrem Charme verloren.
Neben den Touristen in jeder Gasse findet man eine ganze Menge traditionell gekleideter Marokkaner, welche sich scheinbar vom Treiben in keiner WEise beeindrucken lassen. Diese könnten genau so auch schon vor 1000 Jahren hier mit ihrer Kutte herumgelaufen sein. Tatsächlich entdeckt man im Foto-Museum in der Mitte der Medina auch Bilder aus den vergangenen zwei Jahrhunderten, welche genau diesen Eindruck bestätigen. Wie Geister laufen sie noch durch die Gassen und werden dies auch noch in den nächsten Jahrhunderten tun. Man kann definitiv ganze Tage nur im Inneren der Medina verbringen, ohne das Marrakech außerhalb der Mauern aufgesucht zu haben. Neben den unzähligen Geschäften und Ständen gibt es auch einige Museen, alte Schulgebäude, kleine Paläste und Gärten und viele wunderschöne Cafes, von denen man das Treiben auf den Marktplätzen und in den Gassen beobachten kann.
Tag 3 und 4, 15.3.-17.3. Essaouira
Unterkünfte: Riad le Grand Large, Riad etoille d´essaouira
Am dritten Tag ging es bereits auf zur nächsten Stadt an die Westküste, nach Essaouira. Diese Stadt birgt etwas weltweit einzigartiges: Das original Argan Öl! Die Bäume dieser nussartigen Substanz, wachsen weltweit und auch marokkoweit nur hier in dieser Gegend. Dort werden sie von Ziegen gefressen, verdaut, ausgeschieden und anschließend von den Menschen aufgesammelt, um die vorverdauten Nüsse zu dem gesunden und wunderwirkenden Öl zu verarbeiten.
Natürlich sollte man bei einem Besuch dieser edyllischen Hafenstadt auch mal eine solche Produktionsstätte besuchen und etwas von dem wertvollen Öl für einen kleinen Preis abstauben. Ob zum Verzehr oder als Pflegemittel für den Körper, hier ist es frisch, ohne Zusätze und auch noch nur ein Bruchteil so teuer.
Für einen Aufenthalt am Meer mit Strand und Sonnenliegen kommt man weniger hierher. Dafür bietet auch dieses Städtchen innerhalb der Medina-Gemäuer einige schöne Einkaufsgassen und versteckte Restaurants und Cafes.
Natürlich sollte man bei einem Besuch dieser edyllischen Hafenstadt auch mal eine solche Produktionsstätte besuchen und etwas von dem wertvollen Öl für einen kleinen Preis abstauben. Ob zum Verzehr oder als Pflegemittel für den Körper, hier ist es frisch, ohne Zusätze und auch noch nur ein Bruchteil so teuer.
Für einen Aufenthalt am Meer mit Strand und Sonnenliegen kommt man weniger hierher. Dafür bietet auch dieses Städtchen innerhalb der Medina-Gemäuer einige schöne Einkaufsgassen und versteckte Restaurants und Cafes.
Tag 5 und 6, 17.3.-18.3. Marrakech
Dazwischen
Leider bietet sich keine Tour zur Wüstenstadt im Südwesten an, bei der man nicht wieder durch Marrakech hindurch reisen muss und somit eine etwas umständliche Route in Kauf zu nehmen hat. So ging es am 17.3. wieder mit einem Bus zurück nach Marrakech, wo ich mich wieder in das Riad Abaka zurückzog, welches mir der Manager freundlicherweise als Lager für den Tag zur Verfügung stellte. Da der Anschlussbus erst nach Mitternacht fahren sollte, war ich froh keine extra Unterkunft dafür bezahlen zu müssen. Fragen kostet nie etwas und die meisten sind erstaunt, wie gastfreundlich die Leute sind, wenn man vor allem sowieso schon zuvor bei ihnen genächtigt hat. Probiert es mal aus! Kleiner Tipp: Zur Not kann man die Leute oft damit überzeugen, dass man bei ihnen in der Zeit ißt. Damit verdienen sie oft mehr, als mit der Zimmermiete.
Nach einem weiteren Tag in der Medina ging es dann wieder zur CTM-Station, von wo aus der komfortable Reisebus die 10-Stunden Fahrt in die kleine Wüstenstadt M´hamid antrat.
Tag 7, M´hamid
Am Mittag kam ich endlich in M´hamid an, nach einem kleinen Umstieg in der Stadt Zagora. Der Wüstenflair dieser Stadt ist einmalig und abermals fühlt man sich versetzt in eine Zeit der großen Karawanen und Beduinen-Zeiten, die es zum Teil noch gibt. Hier sind es die so genannten Tuareg, welche das traditionelle Leben am Rande und in der Wüste fortführen.
Überall herrscht in dieser kleinen Stadt der allgegenwärtige Sand vor, der durchgehend durch die Straßen zieht. Die Häuser, Wege und auch die Menschen sind allesamt in dem gelblichen Ton des ewigen Sandes getaucht, der diese Ortschaft auch wie eine längst vergessene und von der Wüste verschlungene Ruine wirken lässt.
Ganz am Ende der großen Hauptstraße, von der es nur noch in die Wüste geht, liegt meine Unterkunft für diese Nacht, das Auberge Kasbah Dar Sahara. Eine fantastische Lage und sehr gemütliche und warme Niederlassung, ideal für Backpacker und alle Reisenden, die mehr vom Land sehen wollen.
Tag 8, 19.3.-20.3. Sahara
Auf in die Sahara
Von dem Luxus-Camp Adounia eingeladen, wurde ich am nächsten Tag tief in die Wüste gefahren. Auf dem Weg sieht man viele frei laufende Dromedare, während man immer tiefer im Nichts verschwindet. Man wundert sich zwischendurch immer wieder, dass der Fahrer noch etwas wie eine Orientierung hat oder eine Art Weg im gleichbleibenden Nichts ausmacht. doch schließlich landete ich nach einer 90-Minuten Fahrt inmitten einer Zelt-Oase, die mit Teppichen und einer zentralen Sammelstelle rund um ein Lagerfeuerplatz angeordnet war.
Unglaublich, dass in diesem Nirgendwo ein solcher Ort geschaffen wurde. Dabei handelt es sich nicht nur um normale Zelte, sondern um wundervoll eingerichtete „Zimmer“ mit einem riesigen und gemütlichen Bett und einem kleinen „Badezimmer“, bei dessen Design nicht gespart wurde.
So etwas machen Menschen! Höchste Zeit für einen kleinen Wüstenausflug mit meinem neuen Freund, dem Bewacher der Anlage und danach heißt es die unendliche Sternenwelt bewundern.
Tag 9 und 10, 20.3.-22.3.
Unterkünfte: Riad Azoul, Le Riad Salam
Nach dem sinnlichen Vergnügen der luxuriösen Wüstenübernachtung mit 3-Gänge-Menü Essen und gutem Frühstück, ging es wieder zurück mit dem Jeep nach Tagounite, mit einem Sammeltaxi nach Zagora und von dort aus mit einem Bus nach Ouarzazate. Vor allem ist diese Stadt berühmt für Ihre internationale Nutzung als Filmkulisse. Filme wie Laurence von Arabien, Gladiator oder Black Hawk down wurden hier gedreht. Das Bild der Stadt differenziert sich stark von dem traditionellen Teil Marrakechs, der Küstenstadt Essaouira oder dem ruinenhaften M´hamid.
In vielen Teilen ist der wirtschaftliche und touristische Einfluß durch Hollywood und Co nicht zu übersehen. Sehr gepflegte Straßen und Gebäude, am Abend ausgeleuchtet wie ein Rom und dazwischen schöne Hotels und Restaurants. Zu sehen gibt es hier ebenfalls viel. Eine kleine Zeitreise bietet die Besichtigung (am besten mit Führung) der Altstadt, bzw. der alten Gassen. Schreitet man durch diese, erlebt man einen direkten Sprung in die lebendigen Kulissen eines jeden Sandalenfilms.
Etwas weiter außerhalb befindet sich das Highlight für die Filmfans und auch jenen, die sich einfach nur an der monumentalen Pracht und Natur erfreuen möchten: Aid Ben Haddou. Dies ist die ultimative Filmkulisse, wo die ultimativen Klassiker umgesetzt wurden, alles live begehbar, ohne zu einer Disney-Land Attraktion verkommen zu sein.
Tag 11, 12 und 13, 22.3.-24.3. – Marrakech
Unterkünfte: Riad Al Karam, Riad Dar Pamela
Ein drittes Mal im Zentrum und Ausgangspunkt meiner Reise angelangt. Dieses Mal streckte ich meine Fühler etwas weiter außerhalb der Medina-Mauern und lernte mehr von dieser wunderbaren und facettenreichen Stadt kennen. Sie bietet auch Prunkviertel, Shopping Mals, Einkaufsmeilen, Stadtparks, Museen und …ein Fitnessstudio. Ich besuchte das Jardin Majorelle, einen kunstvoll und international ausgeschmückten Innenstadtgarten, der von den berühmten Designern Yves Saint Lauren neu errichtet wurden und nun auch ein Denkmal für sie darstellte, die ihr Lebensende in dieser Stadt vollbrachten. Ganz in der Nähe lag auch ein Fitness-Studio in welches ich eingeladen wurde und dann meine erste Trainingseinheit in diesem Land absolvierte.
Die letzten Stunden gehörten natürlich der Medina und den vielen Roof Tops rund um den Jamaa el Fna. Nirgendwo lässt sich ein Marokko-Urlaub, bzw. ein Marrakech Abstecher besser ausklingen als hier. DAs Treiben auf dem großen Platz beobachtend, einen genußvollen Drink in der Hand, während es langsam dunkler wird und die vielen Lichter dem Platz eine neue Mystik verleihen. Ade Marokko, auf ein baldiges Wiedersehen!
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